Vorbericht

So, morgen geht der Flug nach Island (14 Uhr). Für alle die es interessiert gibt es hier jetzt ein paar Vor-Infos zur Reise und Erklärungen zum Blog.

Das ist das erste mal, dass ich einen Urlaubs-Blog (im Internet) führe. Eigentlich ist das sogar nur eine Art Beta-Test für den großen Urlaub im Winter. Durch das lange weg sein, kann man den daheim gebliebenen schön mitteilen wo man gerade ist und was man gerade macht (z.B. wöchentlich).
Da das aber alles noch Zukunftsmusik ist, jetzt zuerst die Infos zum Blog:

Zum Blog schreiben nutze ich ein Ipad von Apple. Das passt gerade noch in die Kopftasche meines Rucksacks, wiegt nicht viel (700g; so viel wie mein Reiseführer) und im Gegensatz zu den meisten Geräten hält der Akku ca. 9 Stunden. Das ist für mich sehr wichtig, da ich jetzt 14 Tage nicht mehr an Strom herankommen werde. Ich hab durch Tests herausgefunden, dass mir pro Tag 40min bleiben wenn ich nichts anderes mache als meinen Blog zu schreiben. Wenn ich natürlich noch surfe (Wetterdaten, Wer ist Weltmeister geworden?;-), usw.) oder das interne GPS nutze, verkürzt sich die Zeit. Dieses Problem wird es in Südamerika dank Auto nicht mehr geben.

Leider sind ja die Mobilfunkgebühren im Ausland sehr hoch, deshalb werde ich mir am Flughafen in Reykjavik von Vodafone eine Prepaid-Karte holen und die nach bearbeitung der Sim-Karte (von Sim auf Micro-Sim zuschneiden) ins Ipad einbauen.
Ein weiteres Problem ist die Netzabdeckung in Island. Schnelles UMTS gibt es nur in Reykjavik und noch ein paar Ortschaften in die ich nicht komme. Ich bewege mich meistens im GSM-Bereich, wenn ich überhaupt ein Netz habe. Zur Deutlichmachung des Problems sei nur gesagt, dass GSM eine Geschwindigkeit von 14,4kb/s hat. Ein altes analog-Modem vor ISDN und DSL hatte 56kb/s. UMTS währe bei 3500kb/s (3,5MB/s).

Durch ein App für das Ipad kann ich aber meine Berichte täglich schreiben und dann auf dem Ipad so lange speichern, bis ich wieder die Möglichkeit habe die Artikel hochzuladen.
Es sind also verschiedene Szenarien möglich:

  • Es kommt täglich ein Update der Seite
  • Es kommt ab und zu ein Update
  • Ich lade kurz vor Schluss in Reykjavik alle Artikel auf einmal hoch
  • Es gibt erst wieder zu Hause alle Artikel auf einmal (wenn gar nichts funktioniert hat)

Kurz zusammengefasst:
Es wird für jeden Tag einen Artikel geben, aber es kann sein, dass ich die erst Online stellen kann, wenn ich wieder da bin.
Bilder werden bei 14,4kb/s zu 100% nicht möglich sein, aber ich werde die nachträglich einpflegen.

Kommentare könnt ihr gerne schreiben, aber da ich die immer erst vorher freischalten muss (wegen Spam), werden die erst nach dem Urlaub erscheinen.

Wer will, kann auf der rechten Seite unten den Blog als RSS-Feed speichern. Das bedeutet nichts anderes als das Firefox in der Lesezeichenleiste ein neues Lesezeichen einrichtet. Wenn man auf dieses Lesezeichen klickt, bleibt man auf der bisherigen Seite und sieht aber ob sich im Blog was verändert hat. Hab auch versucht eine E-Mailbenachrichtigung einzupflegen, aber das funktioniert nicht so recht.

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So, jetzt zu Reise selber:

Der ungefähre Reiseplan sieht so aus. Kann sich aber natürlich komplett verändern, wenn z.B. der Vulkan wieder rumzickt:

  1. Ankunft Reykjavik – Besorgungen machen (Telefonkarte, Gaskartuschen, Buspässe)
  2. Fahrt nach Porsmörk und Nachmittagsspaziergang zum Wasserfall
  3. Anschauen des Porsmörk-Tals mit Wanderung zum größten Gletscher auf Island
  4. 1. Wanderabschnitt Richtung Landmannalaugar
  5. 2. Wanderabschnitt
  6. 3. Wanderabschnitt
  7. 4. Wanderabschnitt mit Ankunft in Landmannalaugar
  8. Landmannalaugar
  9. Fahrt nach Skaftafell
  10. Skaftafell
  11. Ausflug mit Bus zur Gletscherlagune
  12. Fahrt nach Skogar (Wasserfall)
  13. Fahrt nach Reykjavik
  14. Abflug um 7:20

In der Karte ist noch von den ersten Planungen her der Gullfoss markiert. Da aber anscheinend der Skogafoss wieder erreichbar ist (lag in Vulkanausbruchgebiet), liegt der natürlich praktischer, da ich da auf meinem Rückweg nach Reykjavik eh vorbei muss. Orange = Bus (nur hinfahrt); Blau = zu Fuß. Die Rückfahrt des Busses hab ich übersichtshalber gespart. Es geht von Skaftafell aus an der Küste entlang (Skogar) bis Reykjavik.

Da ich kein eigenes Auto habe und mit dem Bus fahre, muss ich alles mitschleppen was ich so brauche. Das sind:

  • Wasserbeutel (im Rucksack) = 2kg
  • Rucksack (Deuter 75+10) = 3kg
  • Schlafsack = 1,5kg
  • Zelt (Vaude Power Lizard) = 1,8kg (mit Hammer, Unterlage und Stahlnägeln)
  • Isomatte (Exped Downmat 9) = 1,5kg
  • Stöcke = 0,5kg
  • Jacke = 0,5kg
  • Bergschuhe (Lowa Cevedale) = 1,6kg
  • Stativ = 1,3kg
  • Schlappen = 0,5kg
  • Foto (Canon 1Ds MkII) = 3,5kg
  • Garmin (Colorado 300) = 0,7kg
  • Reiseführer Island = 0,7kg
  • Kochtopf, Kocher + Kochutensilien = 1,0kg
  • Essen (Trekkingnahrung+Riegel+Gel) = 2,6kg
  • Ipad = 0,7kg
  • Kleidung = 3,2kg
  • PSP (Musik, Filme) = 0,4kg
  • Hygiene = 1,2kg

Also insgesammt wird es sich anfangs auf ca. 26-27kg belaufen (je nach Wasserzuladung und ohne Schuhe und Kleidung am Leib). Ich werd mit Sicherheit nicht immer alles schleppen. Sobald mal das Zelt aufgestellt ist, wird das meiste im Zelt bleiben wenn ich einen kleinen Ausflug mache. Elektronische Geräte und Wertsachen bleiben natürlich bei mir. Normal düfte ich also mit ca. 15kg rumlaufen (wie bei den bisherigen Blogeinträgen auch) und nur bei der 4-Tageswanderung und zum Bus bzw. vom Bus werden es die vollen 26kg sein.



08.07.

So, ich Sitze gerade in einem Lokal in Reykjavik und warte bei bestem Sonnenschein auf meinen Wal. Ich weiß, ich weiß, aber die Isländer wahren direkt begeistert das ein Europäer ihr Nationalgericht probieren möchte und man muss alles mal probiert haben. Papageientaucher und andere Vögel haben sie hier leider nicht (ist in der Nähe vom campground) und Pasta ess ich noch die nächsten 13 Tage…

So weit hat alles perfekt geklappt. Für was mach ich mir eigentlich sorgen;-). Hab auch schon mein Busticket für morgen nach Porsmörk.

So, essen war schon da und nach allem was ich gelesen habe hat es auch erstaunlich gut geschmeckt. Wobei der Eigengeschmack nicht sehr groß ist. Es schmeckt nach angebratenem Fleisch und der Soße. Aber war gut.

Ging ja schon gut, da der Online-Check-In nicht funktioniert hat. Am Flughafen München war dann eine riesige Schlange und der Flieger startete mit einer halben Stunde Verspätung.
Der Flug war gefühlsmäßig lang, aber ich hatte immerhin einen Sitz am Notausstieg (mehr Beinfreiheit). Am Flughafen hab ich mir gleich die SIM-Karte fürs iPad besorgt und hab dann den Bus zum Busterminal in Reykjavik genommen. Dort bin ich gegen 18 Uhr angekommen und hab mir gleich das Busticket für morgen besorgt. Von dort ging es mit dem Stadtbus zum Campingplatz wo ich meine Gaskartuschen gekriegt hab und gleich das Zelt aufgeschlagen habe.
Das mit dem Zelt muss ich noch ein bißchen üben. Im trockenen und windstillen geht’s noch einigermaßen, aber wenn’s mal nass ist und windet, könnte das lustig werden.

Hab übrigens zum schreiben gerade wieder auf den Campingplatz gewechselt.

Das zuschneiden der SIM-Karte auf microsim hat auch gut funktioniert. Hab zwar ein bißchen zuviel abgeschnitten, hat aber nicht geschadet.

Das Wetter ist super. Sonne, 15 grad und leichter Meereswind. So sollte es bei uns auch immer sein. Die meisten Touris laufen aber wirklich voll eingepackt herum. Hab mich beschlossen zu tarnen und mich fürs T-Shirt entschieden.

Bin mal gespannt wie das mit dem schlafen heute wird, da sich zwei deutsche Großfamilien beschlossen haben ihre Zelte genau neben meinem auf zu stellen. Die Wiese war ja nicht groß genug…

Grüße aus Reykjavik



09.07.

Es ist 7:40 und ich warte gerade im Bus auf die Abfahrt nach Porsmork. Hab mich schon über den Bus gewundert. Ist nur ein normaler Reisebus und nach Landmannlaugar fährt ein Spezialbus. Der Fahrer hat dann aber gemeint, dass der Bus normal auf der Ringstraße fährt und nach Porsmork müssen wir unterwegs in einen Spezialbus umsteigen.

Ich bitte meine Katastrophale Rechtschreibung zu entschuldigen. Ist gar nicht mal einfach schnell auf dem Teil zu tippen, Umlaute muss man extra anwählen und ab und zu greift die Autokorrektur nicht unbedingt verbessernd ein. Und in meinem Versuch Strom zu sparen und sehr schnell zu schreiben, merke ich das ich die immer gleichen Satzbausteine verwende (hab ich, hab ich, hab ich;-)

Viele fahren aber anscheinend nicht nach Porsmork. Sitz noch als einziger hier, während der Bus nach Landmannalaugar schon gut voll ist. Die Bergablaufer kommen mir dann alle entgegen…
Bin ja mal gespannt wie das Tal aussieht. Haben sie ja erst vor 2 Wochen wieder freigegeben, nachdem der Vulkanausbruch direkt nebendrann war.

Schlafen ging übrigens sehr gut. Wegen der Helligkeit war ich allerdings bis 0:30 wach. Hätte vorher auch nicht schlafen können, wenn Ruhe gewesen währe. Mann kann da sogar noch um 3 ein Buch ohne Lampe im Zelt lesen.

Lad das jetzt schon jetzt noch hoch, da ich nicht weiß wie der Empfang außerhalb von Reykjavik ist. Der Rest des Tages kommt dann als Nachtrag in der selben News.

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20:47 Campingplatz in Porsmörk

Wir sind gegen 12:15 angekommen und es hat gleich das Regnen angefangen. Zum Glück hab ich mein Zelt gleich aufgestellt, denn kaum ist es gestanden hat es 2 Stunden geschüttet. Ich hab deshalb meinen Tagesplan umgestellt und erst mal ausgepackt, essen gemacht und ein wenig gedöst. Gegen 3 ist es dann besser geworden und ich bin losgezogen und hab den nächsten Berg bestiegen. Von dort ging es dann weiter über die Krossa und dann durch eine Schlucht zu einem sehr fotogenen Wasserfall. Und dann das ganze wieder zurück.
Dabei hab ich wohl das krasseste in dem Urlaub schon hinter mich gebracht. Also ich hoff zumindest das da nicht noch was härteres kommt.
Normalerweise führt für Wanderer eine Brücke über die Krossa. Allerdings verändert sich der Gletscherfluss ständig und so ging die Brücke nur 2/3 über den Fluss und den Rest musste ich Furten. Ging zuerst auch ganz ok, auch wenn die Füße vor Schmerz geschrieben haben (Kälte) und die Fließgeschwindigkeit recht hoch war. Dummerweise sieht man bei Gletscherwasser auch nicht wie tief das ist, da das Wasser ja milchig ist. Hab mir eine Markierung bei meinen Stöcken gedacht bei denen ich umdrehe, wenn das Wasser drüber geht.
Auf jeden Fall komm ich 3-4 Stunden später wieder an die selbe Stelle um zurückzukommen (Zelt auf andere Seite) und auf einmal steht das brückenende in der Mitte des Flusses. Hab ganz schön kämpfen müssen um die Leiter zu erreichen. Viel mehr hätte es nicht mehr sein dürfen und ich war froh das ich nur das kleine Gepäck dabei hatte (15kg)

Ich Versuch mal ein Bild zur besseren Darstellung anzuhängen.

Tourdaten: ca.10km und 460hm
Das GPS zeigt zwar 19,6 an, aber das kann nicht sein, wenn ich die Strecke aus der Karte rausgreif. Hab’s mal kurz im Bus angehabt, vielleicht hat er da schon das zählen angefangen.
Ich hoff man kann auf der Karte was erkennen.



10.07.

Erstmal ausgeschlafen bis 8 und dann losgelaufen. Da ich nicht noch mal über die Krossa wollte, hab ich mein ursprüngliches Ziel (Gletscher-Gelb) aufgegeben und hab die Besteigung des Rjupnafell In Angriff genommen (blau). Allerdings ragt das Teil wie ein Monolith im den Himmel und das Wetter auch nicht unbedingt der Hit war, hab ich dann auch das abgebrochen und bin nach rechts weg zur Talkante (Stangarhals). Bei dem was ich morgen vorhabe wollte ich mich ja auch nicht totlaufen.
Auf jeden Fall hat sich das wirklich gelohnt. Bisher war ich von dem Tal etwas enttäuscht, Aber der Blick von da oben war gigantisch. Außer mir noch ein weiterer Wanderer unterwegs (Schwede), ansonsten totale Einsamkeit.
Wetter war zwar total bewölkt, mit ab und zu Sonne und ab und zu ein Regenschauer. Wie gestern auch schon. Von oben hat man gesehen das auf dem Gletscher und außerhalb Monsun herrscht. Da war das im Tal direkt gutes Wetter.

Zurück am Zeltplatz erstmal geduscht und dann essen gemacht (Paella).

Tourdaten: 13,5km und 486hm



11.07.

19:50 – Campingplatz Laugavegur

7:45 losgelaufen und mich erst mal mit dem Rucksack anfreunden müssen. Hab den halben Tag gebraucht bis ich mich da einigermaßen dran gewöhnt hab. Landschaft war sehr schön und das Wetter hat auch gepasst. Wolken mit ab und zu Sonne.

Bin nach dem Zeltaufbau noch zu einem Canyon in der Nähe zum Abendspaziergang. Hat sich richtig gelohnt.

Mit mir sind nur 4 andere Leute gelaufen. Zwei Franzosen (Vater mit Kind) und zwei Mädels. Die beiden Mädels hab ich nach dem Tag nicht mehr wiedergesehen, die anderen beiden haben mich bis Landmannalaugar begleitet. Geredet haben wir aber an allen Tagen nicht miteinander, haben alle anderen gemieden.
Entgegen kamen uns auf der leichteren Südroute ca. 40 Leute.

Tourdaten: 16km und 700hm (7:45-13:05)
Abendspaziergang: 3,4km und 114hm



12.07.

19:30 – Campingplatz Aftervatn

Befinde mich gerade in einem Echttest wie viel regen das Zelt aushält. Es regnet jetzt seit 12 Uhr nur mit einer Unterbrechung von 16-17. Man sah auch schon die nächste Wand kommen.
Dabei hat der Tag in Emstrur mit strahlend blauem Himmel angefangen. Hab schlecht geschlafen und bin um 6:30 aufgestanden, hab mein Zelt eingepackt und bin um 7:30 vor den zwei Franzosen die ich gestern schon mal überholt hab losgezogen.


Hat dann ewig gedauert bis mir der erste Franzose entgegen gekommen ist. Da war ich schon kurz vor der Huette Hvanngil. Bei der ersten Flussdurchquerung des Tages, hab ich dann endlich mal die Muße gehabt, mich selbst bei der Durchquerung zu portraitieren.


Die nächsten Franzosen die mir entgegen kamen haben zwar etwas komisch geschaut als ich mein Stativ aufgebaut hab, in den Fluß gesprungen bin und wieder zurückgewatet bin, aber was solls. War zwar nicht die letzte Durchquerung, aber ich hatte blauen Himmel und ein super Panorama. Das Foto ist übrigens falsch herum, da das Panorama in die Richtung besser war in die ich ging, als die aus der ich gekommen bin.

Nach der Hütte Hvanngil, hat es sich schon bald angekündigt, dass eine Regenwand kommt. Es hat dann auch geschüttet was geht. 1km vor dem Ziel…
Das widerlichste wahr dann die letzte Flussdurchquerung bei strömenden Regen. Nicht weil es gefährlich währe, sondern weil man gut eingepackt alles wieder auspacken muss um die Sandalen an zu ziehen und dabei Rucksack und Schuhe nass werden. Einfach unnötig.

Bin dann gegen 13 Uhr hier in strömenden Regen angekommen und hab in einer kurzen Nieselzeit mein Zelt aufgebaut und innen getrocknet. Danach erst mal in den Schlafsack gekrochen und gekocht (Spagetti Carbonara).

In der Regenpause draußen einen Spaziergang zum See gemacht.
Danach zum Filmegucken und Musikhören ins Zelt verzogen.

Was ich hier überhaupt nicht verstehe sind alle anderen Touris (also Franzosen;-). Weils hell ist, bleibt man bis in die Puppen auf und wandert erst um 12 am nächsten Tag los. Ist ja nix dagegen einzuwenden, aber ich bin jetzt 4 Tage hier und hab schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass es morgens meistens gut ist und ab Mittag dann schlechter.
Ich hatte z.b. Heute 4 Stunden Sonne mit Wolken und eine Stunde regen. Wenn ich mir so anschau wann die meisten hier eingetrudelt sind, bzw. Bei Hvanngil losgegangen, dann war das bei denen genau anders herum.
Naja, Werdens schon wissen…

Edit: gerade ist wieder einer angekommen. Der muss ja den ganzen Tag im regen gelaufen sein *Kopfschüttel* aber immerhin kein Franzose. Schweizer hab hier auch schon gehört.

Tourdaten: 17,4km und 382hm

Ging heute viel durch Wüste. War auch mal interessant. Morgen geht’s dann auf das Dach der Tour mit dem heftigsten Anstieg. Dafür nur 10km.
Insgesamt hab ich jetzt von den 53km schon 33 hinter mir. Es kommen jetzt nur noch 2 Tagesetappen zu je 10km, davon eine rauf (morgen) und die letzte nur noch runter. Man kann aber ein paar Abstecher machen wenn das Wetter passt;-)

Nachtrag: um 8 hat’s das Regnen aufgehört und ich bin noch ein bisschen zum fotografieren an den See gegangen. Auch eine Gruppe Russen ist noch zu einer Wanderung aufgebrochen. Da man dazu über einen Bach musste, war das recht lautstark. Die kamen um 12 zurück. Allerdings furtete man diesmal nicht am See wie auf dem Hinweg, sondern direkt am Campingplatz. Eine Horde von Bisons kann auch nicht mehr Lärm machen…



13.07.

20:37 – Campingplatz Hrafntinnusker (1020m)

Hab Anscheinend einen deal mit dem Wettergott gemacht. Gegen 8 aufgebrochen und die Wand erklommen. Das war schon wirklich heftig. Wetter zwar trocken, aber ausgesehen hat es nach baldigem Regen. Als ich oben war ist die Sonne rausgekommen und ist bis zum Etappenende nicht mehr verschwunden. Oben dachte ich zuerst es geht flach dahin, allerdings übles Moränengebiet wo es ständig rauf und runter ging, ohne das man irgendwas an Höhenmeter gut machen könnte. War ziemlich fertig, als ich gegen 13 Uhr bei der Hütte angekommen bin.


Hab mir dann den schönsten Obsidianwall (Wind) für mein Zelt aussuchen können, da ich wieder mal der erste war.

Kurz nach dem Zelt aufbauen ist dann erst mal wieder der Allnachmittagliche Regen losgegangen = Essens und Dös-Zeit. Gegen 17 Uhr hat’s dann wieder aufgehört und ich hab noch den Aussichtsberg bestiegen. War gut das ich mich so flott entschieden hatte, denn kaum war ich wieder unten ging schon der Regen wieder los.
Die Eishöhlen zu denen ich eigentlich noch wollte gibt es leider nicht mehr. Sind eingestürzt. Gut das ich vorher nochmal nachgefragt hab. Wollte wissen ob sich das lohnt, weil das Wetter sah schon wieder arg nach Regen aus. Lag dann mit einem warmen Bauchgefühl im Zelt und hab dem Regen zugehört;-).

Hab mich unterwegs mit einem entgegenkommenden unterhalten, der total erstaunt war als ich ihm erzählt hab, dass ich gestern von 8-12 in der totalen Sonne rumgelaufen bin. Sein Bus ist um 12 in Landmannalaugar angekommen und von dem Moment an hat es den ganzen Tag geschüttet. Wie bei mir auch, nur mit dem Unterschied das ich eine und er 5 Stunden im Regen rumgelaufen ist und er vom schönsten Ort Islands nichts hatte.
Jetzt um 23:10 ist es wieder wie meistens schön geworden. Das lässt drauf hoffen, dass auch der letzte Tag super wird.

Tourdaten: 12km und 740hm
Abendspaziergang: 2,3km und 160hm


Mal mein ungefährer Tagesablauf.

6:30-7:00 aufstehen (länger kann ich bei der Helligkeit eh nicht schlafen)
7:30-8:00 losgehen
Z.b. Bei einer Tour mit 16km gibt es drei größere Pausen. Ansonsten nur kurz stehenbleiben mit Foto machen, oder verschaufen am Berg. Der Rucksack wird die ganze Zeit über nicht abgenommen, außer es muss sein ( flussdurchquerung, Jacke rausholen)
Km6: Riegel
Km10: Gel
Km13: Gel
Ca. 13 Uhr: Ankunft am Ziel und zeltaufbau
13:30-16:00 essen kochen und rumdösen während es regnet (macht es jeden Tag)
17-19: wenn mal eine regenpause ist raus und eine kurze Wanderung machen (nur mit Foto und Geldbeutel; Rest im Zelt)
19-22: morgigen Tag planen, Serie weitegucken, musikhören, Snacks futtern (getrocknetes Fleisch und Obst) und blogartikel schreiben.

Falls jemand das Frühstück vermisst hat….gibt’s nicht;-)
Soweit ist alles perfekt, nur Tee vermisse ich wenn’s regnet. Vielleicht kann ich mir da noch in skaftafell welchen besorgen.



14.07.

Nachtrag, da der ursprüngliche Artikel beim hochladen gelöscht wurde…

Morgens normal aufgestanden und dann bei bewölktem Wetter Richtung Landmannalaugar aufgebrochen. Gegen 9 bei Einem Schwefelfeld richtig Glück gehabt und schön Sonne zum fotografieren gehabt. Danach ist wieder zugezogen und so bliebst dann auch den ganzen Tag.

Nachdem ich um 11:30 schon am Ziel war, bin ich dann noch zu einem Nachmittagsausflug zu einem Vulkankratersee aufgebrochen. Da hat’s sich noch mal richtig eingeregnet, aber ich denke es hat sich gelohnt.

Allerdings melden sich langsam die Knochen, dass das doch ein wenig zu viel des guten war.
Noch ein Tag und dann ist Ruhetag.

Tourdaten: 10,6 Km und 209 Hm
Nachmittag: 14,5 km und 394 hm


Fazit Laugavegur (Porsmörk-Landmannalaugar)

So, die Haupttour des Urlaubs ist vorbei. Ab jetzt sind die 25kg (ohne Wasser) nur noch vom Zeltplatz zum Bus zu schleppen (und anders herum).

53km ohne Abstecher, wobei die Abendspaziergänge sehr schön wahren. Auch am dritten Tag, als ich von der Bergspitze noch einen schönen Regenbogen im Nachbartal gesehen habe.
Schade das es die Eishölen nicht mehr gibt.

Landschaftlich war’s teilweise gigantisch. Die Bergformen hier sind durch die Vulkanentstehung einfach “brutalish” (meinte ein Schwede zu mir;-) Hab drei mal Nachfragen müssen, was er mit seinem letzten Wort meint. War mir jetzt nicht so geläufig.
Besonders schön war Porsmörk, der Blick nach Aftervatn und der Blick in ein seitental am dritten Tag.

Schön sind auch die Kurzen Gespräche unterm Tag. Da ich immer als erster auf die entgegenkommenden getroffen bin, haben meistens ein paar angehalten um kurz über den weg zu schwatzen. Nur die Franzosen sind meistens etwas komisch. Da wird teilweise nicht mal gegrüßt.

Kann auf jeden Fall empfehlen die Tour anders herum zu gehen. Ist zwar anstrengender, aber man hat es ruhiger (3 gegen 40-50) und man hat meistens die schönere Landschaft vor sich. Besonders am zweiten Tag. Da rennt man lange durch eine Lavawüste und nach norden hat man wenigstens ein schönes Panorama vor sich, während nach Süden nur Lavawüste vor einem ist.

Mit dem Wetter hatte ich auch sehr viel Glück. Hätte zwar noch sonniger sein können, aber was mir die entgegenkommenden erzählt haben, bzw. Was ich so aus meinem Zelt gesehen hab, in was für Wetter die spätaufsteher gewandert sind, hätte es deutlich schlimmer kommen können. So bin ich nur bei meiner zweiten Etappe mal eine Stunde richtig im Regen gelaufen. Hätte schlimmer kommen können.



15.07.

21:46 – Campingplatz Landmannalaugar

Am morgen diesmal länger geschlafen, da das Wetter Hundsmieserabel war. Also um 8:30 erst raus und lange vor dem Zelt gestanden und überlegt ob ich überhaupt was machen soll. Aber da sich hier das Wetter schlagartig ändern kann und man dann am richtigen Fleck sein muss… Außerdem kann ich lau den ganzen Tag nur im Zelt liegen.
Also aufgebrochen um den Sudurnamur zu besteigen. Als ich oben war, sind die ersten Löcher in den Wolken erschienen hab zwar dann etwas warten müssen, aber ich hab ja Zeit.
Bei Abstieg wurden dann die Löcher immer größer so das ich dann auf die Brennisteinsalda rauf bin. War ab dann super Wetter. Sonne mit ab und zu Wolken. Dort wieder runter und dann bin ich erst mal eine. Stunde in der Sonne gelegen und hab das Wetter und die Landschaft genoßen.

Unterwegs noch ein längeres nettes Schwätzchen mit einem Rentnerehepaar gehabt, die bis Ende September da sind. Die Überfahrt des eigenen Autos muss sich ja schließlich rentieren;-)

Nachdem das Wetter einfach nicht schlechter werden wollte, hab ich mich dann noch entschieden den Bláhnúkur zu besteigen. Was soll ich sagen, Sack Aufstieg, aber die Aussicht von da oben ist schon mit gigantisch untertrieben zu beschreiben. Jedes Tal für sich ist jetzt nicht das beste was ich bisher gesehen hab, aber die 360 grad Umsicht ist fast nicht mehr zu toppen. Und zwar nicht nur auf Island.
Muss sagen nach dem Laugavegur und dem heute ist alles was jetzt kommt nur noch Bonus…

Hab gerade bei einem Telefonat mitgehört das die nächsten 3 Tage an der Südküste schönes Wetter sein soll. Ist auch jetzt noch blauer Himmel mit ein paar Wölkchen. Währe natürlich super, da ich jetzt ins regenreichste Gebiets Islands Wechsel.

Hab mir übrigens heute einen heftigen Sonnenbrand im Gesicht geholt. Hatte morgens nicht wirklich mit sowas gerechnet und so lag die Sonnencreme im Zelt.
Tut ganz schön weh…

Wanderung: 16,3km und 1098hm

Blau: Sudurnamur
Gelb: Brennisteinsalda
Grün: Pause mit Panorama (siehe Bild)
orange: Blahnukur


Datenzusammenfassung 1. Woche (8.7-15.7)

116 Km gelaufen
4.744 Höhenmeter
1565 Fotos gemacht (viele Panoramen) immer noch erste Batterie



16.07.

21:34 Campingplatz Skaftafell

Heute gibt’s nicht viel zu berichten. Den Vormittag verschlafen und dann um 15 Uhr mit dem Bus Richtung Skaftafell losgefahren. Das mit den Bussen ist recht simpel. Einsteigen und Bar oder mit Kreditkarte bezahlen.
Unterwegs hat er bei der Schlucht Edgja eine einstündige Pause gemacht wo ich dann zum Wasserfall Ofærufoss gewandert bin. War aber recht knapp bemessen die Zeit.

Bild: Mein neues zuhause für die nächsten 4 Nächte. Der Gletscher im Hintergrund ist übrigens der Vatnajökull die Größte Eisfläche nach Arktis und Antarktis auf der Welt. Und der Berg den der Gletscher umschließt ist der höchste Berg Islands (2110m). Und nein, ich plane nicht ihn zu besteigen…

Das Gebiet hier ist weniger Islandtypisch. Also kein Grün und keine Vulkankegel. Eher hochalpin.

Wetter: sonnig mit Wolken. Erster Tag nach Reykjavik ohne Regen. Vermisse regengeräusch auf meinem Zelt;-)

War heute ziemlich müde. Nichtstun ist einfach nichts. Für morgen gleich mal große Gipfelbesteigung geplant…



17.07.

22:53 – Campingplatz Skaftafell

Morgens gleich mal verschlafen und erst um 8 aufgestanden. Geplant war es auf den Blatindur (1177) zu steigen (rot). Hatte aber erst mal 8km Anmarsch durch Wüste vor mir. Als ich angekommen bin (rosa) war erst mal der Weg weg. Kein Pfosten, kein Steinmänchen, kein Weg. Gar nichts…
Auf den Karten beim Visitor Center und auf meinen vom Isländischen LVG, war auf alle Fälle einer drauf. Erst mal langsam den Berg kreuzend abgewandert, vielleicht hab ich den Einstieg ja irgendwo übersehen. Auf halben weg nach oben hab ich dann einen morschen alten Pfosten gefunden. So einen mit denen die hier ihre Wege kennzeichnen. Aber trotzdem kein weg zu erkennen.
Bin dann weiter nach oben mich an mein Gps haltend (mit eingepasster Landkarte). Ganz oben hab ich dann eine Fußspur gesehen. War anscheinend der zweite oder dritte der dieses Jahr die Route gegangen ist. Aber der weg muss ja schon länger tot sein, wenn gar nichts mehr zu sehen ist.

Oben war es dann brutal hart. Nur noch loser Schotter (denke schiefer). Unglaublich anstrengend zu gehen. Vor allem ohne festgetretenen weg. War schon 150hm unter dem Gipfel kurz vorm aufgeben, als ich meine gehart umgestellt hab und wie beim Schneegehen den Schuh jedesmal in den Schotter reingerammt habe um nicht immer ab zu rutschen. So ging es dann frontal nach oben, da das schräg nicht funktioniert.

Hat sich aber gelohnt, oben ein super Blick auf den Gletscher. Hab die Tour aber dann abgebrochen, da ich schon ziemlich fertig war, aber der weg auf dem Grat über Felsen ging und ja kein weg da war. Währe zu anstrengend und gefährlich gewesen weiter zu gehen. Noch dazu ganz alleine und zu beiden Seiten Schotterabhänge die sofort runtergingen. Da hätte es wohl einige Zeit gedauert bis mich jemand gefunden hätte. Der Abstieg auf dem Schotter war eh noch anstrengend genug.
Auf dem Gegenhang hätte auch ein weg sein müssen, aber auch da war gar nichts zu sehen.
Zurück im Visitor Center hab ich eine ganz kleine Karte gesehen, aber der keiner dieser Routen mehr drinnen war. Etwas schwach. Meine Karte ist von 2009 und da hätte man live noch irgendwas erkennen müssen, wenn der weg 2009 noch existiert hätte. Außer die haben den mit Absicht zerstört. War aber auch kein Schild oder sonstwas.

Auf jeden Fall bin ich dann noch zum Gletscher gewandert (gelb). Bin natürlich erst angekommen als die Sonne schon weg war, aber das gute an dem Wetter hier ist das man nur Geduld braucht.
So war’s dann auch. Nach einer Stunde warten, ist zumindest der obere Teil des Gletschers wieder in der Sonne gewesen.

Länger hätt’s heute aber nicht mehr sein dürfen. Meine Füße und Beine beschweren sich gerade ziemlich. Am Abend noch geduscht und bei dem kleinen Markt hier Fertignahrung gekauft. Endlich lohnt sich es mal was gelernt zu haben. Da fast alle Hersteller immer für den gesamten Skandinavischen Markt (+Finnland) produzieren war die Zubereitung auch auf norwegisch drauf. Somit kein Problem. Vorher noch ein Eis am Stiehl genossen.

Morgen versuche ich mal rechtzeitig auf zu stehen und mit dem Bus einen Tagesausflug zu machen. Zwecks Erholung…

Tourdaten: ca. 33km und 935hm

Wetter: sehr sonnig, nachmittags ein paar Wolken, wieder kein regen



18.07.

22:33 – Campingplatz Skaftafell

Ursprünglich hatte ich ja geplant mit dem Bus zum Gletschersee zu fahren, aber nach Beratschlagung mit meinem Reiseführer hab ich mich unentschieden und bin zu den Laki-Kratern gefahren (siehe Karte). Hab eh im Internet gelesen das der Gletschersee dieses Jahr nicht so toll sein soll und Gletscherseen hab und werde ich noch genug sehen.

War denke ich eine gute Entscheidung, da in unserer Richtung gutes Wetter und in der Skaftafell- Richtung schlechtes Wetter war. Allerdings etwas teuer (wie Reykjavik-Skaftafell), aber man war auch den ganzen Tag unterwegs.

Ging mit dem Bus über eine Dirt-Road 45km ins Outback (8-20:30). Zwei mal eine Wanderung über je 1,5 Stunden. Mitfahrer waren ok, bis auf einen Besserwisser. Hab dann auf der Rückfahrt Musik gehört…

Gut finde ich mit den Busfahrten, dass man sich problemlos auch anschließen kann, wenn man z.B. ein Mietauto hat was nur für die Ringstraße gut ist. So brauch man nur für ein bis zwei Ausflüge nicht extra einen 4×4 mieten.

Wetter: Unser isländischer Busfahrer meinte dazu “wärmer sollte es nicht mehr werden…”

Laki: 1782-83 brach die Laki-Spalte an mehreren Stellen auf und speite Lava und giftige Asche. Es verendete ein Drittel des kompletten Viehbestandes und in der darauffolgenden Hungersnot starben ein Fünftel aller Einwohner Islands. Man hat sogar überlegt die Insel auf zu geben.

Tourdaten: 8,4km und 319hm



19.07.

22:21 – Campingplatz Skaftafell

Heute lange geschlafen, da ich noch zum Visitor Center wollte um wegen den Wegen zu fragen und Duschmünzen zu tauschen. Tja, die Wege haben sie irgendwann aufgegeben. Da sich nur wenige Wanderer da hinter verirren, sollen die einfach laufen wie sie lustig sind. Macht keinen Schaden.

Also um 9 aufgebrochen um den Kristinartinder zu erklimmen. Ging zuerst durch einen kleinen Birkenwald. Ich hasse die Teile, da die ihre Äste genau in meiner Kopfhöhe haben, aber da Wälder hier so selten sind, geht wenn es geht ein Wanderweg immer durch den Wald.
Da die Tour von oben gut einsehbar ist, hab ich was witziges bemerkt. Wenn ich die Wahl habe, geh ich einen Tour immer von rechts an. Die meisten anderen laufen im Uhrzeigersinn. Aber ich Sitz im Flugzeug auch immer rechts. Würde mir nie einfallen Links zu buchen wenn ich die Wahl habe;-).

Auf jeden Fall ging es entlang der Gletscherzunge Skaftafellsjökull (jöckull = Gletscher) nach oben. Schon beeindruckend. Bei uns gibt’s so was schon auch, aber da ist das halt dann der ganze Gletscher. Hier kommt in jedem Tal eine Zunge runter und die alle kommen von dem einen großen Eispanzer. Die Ausmaße des ganzen kann ich mir kaum vorstellen. Vom Flugzeug aus muss das Eis bis zum Horizont sein (8% der Landesfläche von Island).

Der Schlußanstieg war dann noch mal ordentlich und ich war schon am überlegen ob ich das überhaupt machen soll, da die Spitze in Wolken gehüllt war. Zwei Deutsche haben mir auch abgeraten, da sie gar nichts gesehen haben. Es war dann auch so, dass ich erst mal einen halbe Stunde im Nebel gehockt bin.

Dann aber öffnete sich der Himmel und gab den Blick auf drei Gletscher und auf das Skaftafellsfjöll frei.
Und da hab ich was gesehen was ich bisher nicht kannte. Ein bunter 1000m hoher Berg ( wie ein Lollipop) der sich ganz hinten versteckt und von sonstwo nicht einsehbar ist. Hab ja schon viel bunte Steine hier und in Amerika gesehen, aber das Teil ist überragend.

Beeindruckend ist auch das Donnerrollen, wenn Stücke vom oberen Teil des Gletschers die Stufe (ca. 100m) auf den unteren Teil herabstürzen. Da ich auf einem Überhang mit gut 500m senkrecht abwärts (Berg oben etwas schief) gesessen bin, hab ich mir nur immer gesagt: “das ist nicht mein Berg, das ist nicht mein Berg…”

Runter ging’s dann über die linke Seite bei einem schönen Gebirgspanorama. Beim Abstieg noch Fotos beim Svartifoss (mit Basaltsäulen) und beim Hundafoss gemacht. Ab Svartafoss ganz schön viele Tagestouris. Der Parkplatz unten war mit Touribussen komplett voll. Aber auch der Campingplatz (Montag auf Dienstag?) ist deutlich voller als am Wochenende. Eindeutig zu viele Menschen. Gut ist nur, dass man nur 2km wandern muss und man ist wieder komplett alleine.

Am Abend wieder geduscht und mir ein Eis gekauft.
Die Kleidung ist langsam am Ende. Das riech sogar ich noch, wenn ich gehe und Gegenwind hab;-)

Wetter: zu warm, zu sonnig. Nur auf 1100m in den Wolken war’s ok und immerhin gabs beim runtergehen Schatten durch Wolken. T-Shirt den ganzen Tag und den Sonnenbrand im Gesicht um einen am Hals und Ohr ergänzt (Gletscherseite). Fange auch langsam an mich zu häuten…

Tourdaten: 21,4km und 1206hm

Weitere Planung:
Ursprünglich wollte ich ja morgen nach Skogar zum Skogarfoss fahren und übermorgen dann weiter nach Reykjavik. Heute morgen hab ich mir schon überlegt morgen gleich komplett nach Reykjavik durch zu fahren und den Tag in Reykjavik zu verbringen. Der Bus hält in Skogar für einen kurzen Fotostopp so wie so und ich hätte dann noch ein bißchen Stadt als Kontrastprogramm.
Aber als ich heute den bunten Berg gesehen hab, war klar das ich da hin muss. Also bleib ich hier noch einen Tag und fahr erst am Mittwoch nach Reykjavik. Wird aber ganz schön übel, da das Teil hin und zurück mind. 30km sind. Wenigstens nichts rauf und runter, sondern nur Flach in der Gletscherebene dahin.



20.07.

22:29 – Campingplatz Skaftafell

Die regenreichste Gegend Islands…wer’s glaubt…
Heute in der Gletscherebene über den Schotter hab ich schon eher gedacht ich Lauf gerade in Arizona durch einen Wash. Zurück gabs dann wenigstens leichten kühlen Gegenwind und ab und zu eine Wolke vor der Sonne, aber hin…

Aber von Anfang an: Morgens ohne Wecker aufgestanden und erstmal an der Rezeption um einen Tag verlängert. Dann gegen 8:30 aufgebrochen. Ich wusste ja das es lang wird, aber 14km nur über Sand und Schotter können schon mürben.

Das eigentliche Ziel sieht man dann erst ca. 200m vor Schluss (gelb). Nennt sich “Kjosarbotn” und ist ein richtig schön bunter Berg mit schönen Gesteinsformationen. Eingerahmt von der “Kjosar”, die so ziemlich der perfekteste Wildbach ist den ich je gesehen hab. Glasklares Wasser, dass schon ins Türkise geht und das über mehrere kleinere Stufen nach unten fällt.
Hab dann Rechts noch einen komplett orangen Gipfel gesehen, aber den Versuch über eine Schlucht näher ranzukommen musste ich abbrechen, da ein Wasserfall die eh schon enge Schlucht geschlossen hat.
Farblich können sich die Berge in Argentinien da aber schon anstrengen um das noch zu toppen.
Bin dann je 100hm zu jeder Seite noch nach oben um bessere Fotomöglichkeiten zu bekommen. Hat sich auf jeden Fall gelohnt (von unten sieht man nicht so toll), aber wieder so loser Schotter, bei dem man immer meint das der ganze Berg mit einem runterkommt.

Den Rückweg dann über die linke Seite des Gletschersees gemacht und diesmal hab ich auch den Gletscher komplett in der Sonne ohne stundenlang zu warten. Aber das kann man Tage vorher ja auch nicht wissen. Nach damaliger Planung währe ich heute auch in Skogar oder Reykjavik gewesen.

Beim rauslaufen aus dem Tal, hab ich genau einen Menschen getroffen. Ansonsten den ganzen Tag komplett alleine.
Vielleicht lag das auch an dem Sandsturm der draußen wütete. War nichts wildes, aber aus der Entfernung sah es nicht so aus, als könnte man da hinten irgendwas machen (Foto). Beim atmen hat man es ganz leicht geschmeckt, aber ein Mundschutz war nicht von Nöten.

Wetter: angeblich nur 20 grad, aber gefühlt unterwegs mind. 30. Der Bachbettboden hat geflimmert und das in Island. Sehe mittlerweile aus als würde ich von den Malediven zurückkommen oder währe drei Wochen beim Fahrradfahren in Südfrankreich gewesen.

Tourdaten: da mein Gps Batterietechnisch aufgegeben hat, hab ich nur die Strecke aufgezeichnet, die ich nicht schon vor ein paar Tagen gegangen bin und auch nur einfach. Zurück hab ich dann nur noch kurz eingeschaltet und Wegpunkte genommen.

Ca. 30km und 350hm



21.07.

07:35 – Campingplatz Skaftafell

Hab Gesten noch mit erschrecken festgestellt, dass das morgen eine Tortur wird.
Der Flug geht um 7:20, das heißt ich muss mit dem Flybus spätestens um 5 in Reykjavik losfahren (braucht 45min). Da aber kein Stadtbus um die Zeit fährt müsste ich vom Campingplatz zum Busterminal mit vollem Gepäck laufen. Ich müsste also um 3 aufstehen, damit ich auch genügend Zeit zum zusammenpacken hab.

Nach Konsultierung meines Reiseführers hab ich nun beschlossen, gleich heute noch mit dem Flybus zum Flughafen in Keflavik zu fahren und dort auf dem Flughafen nahen Campingplatz zu schlafen. Wird so zwar immer noch früh, aber besser als Reykjavik.

——–

19:12 – Busterminal Reykjavik

Ganz toll… Hock jetzt endlich im UMTS-Bereich beim essen und wollte gerade Informationen über den Campingplatz in Keflavik abrufen und meine Berichte hochladen. Aber was ist? Ich habe meinen Datenbereich überschritten und müsste mir noch ein bißchen was dazu kaufen. Geht allerdings aus irgendeinem Grund nicht. Ist auf isländisch etwas schwierig…

Der Tag war im Prinzip ausschlafen und faulenzen und ab 13 Uhr ging’s mit dem Bus los Richtung Reykjavik. Beim Skogafoss war dann wie vermutet ein kurzer Zwischenstopp, wobei aber 15min etwas knapp zum hinlaufen, fotografieren und zurücklaufen wahren.
Um 19 Uhr hier angekommen und um 21 Uhr geht dann der Bus zum Flughafen. Der Campingplatz soll dann laut Reiseführer in direkter Nähe sein.

Das busfahren ist ganz ok, aber 6 Stunden können ganz schön aufs Sitzfleisch gehen.

Wetter: morgens bis 12 blauer Himmel, danach hat’s komplett zugezogen. Regnet zwar nicht, aber für Fotos komplett unbrauchbar. Ich seh’s mit einer gewissen Freude;-)

—–

22:34 – Campingplatz Keflavik (Motel Alex)

Hat alles gut geklappt. Der Busfahrer war so nett mich beim Motel raus zu schmeißen, so dass ich nicht vom Flughafen aus zurücklaufen musste. Shuttle vom Motel zum Flughafen morgen früh ist auch schon bestellt. Muss immer noch um 5 aufstehen, aber besser als 3 ist das allemal.

Die haben hier zwar freies WLAN, und ich kann meine Mails abrufen und im Internet surfen, aber die Berichte hochladen geht komischerweise nicht.
Naja, morgen bin ich ja spätestens um drei zuhause und dann gibt’s alle (auch den hier).


Datenzusammenfassung 2. Woche (16.7-22.7) und Gesammt (08.7-22.7)

2. Woche

44.210 Kronen ausgegeben (alles ohne Flug) = 290€
ca. 97,1 Km gelaufen
2.923 Höhenmeter
954 Fotos gemacht

Gesamt:

ca. 213 Km gelaufen
7.670 Höhenmeter
2519 Fotos gemacht (Batteriewechsel bei 1739); davon 921 Panorama-Einzelbilder die später ca. 30 Fotos ergeben.

Da mein Garmin am Schluss aufgegeben hab, muss ich die Wegstrecke noch mal nachrechnen. Werde das dann korregieren. Dürfte sich aber höchstens um +/- 5km handeln.

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